Fragen:
- Brauchen wir Fleisch und Milchprodukte für unsere Gesundheit?
- Sind Menschen nicht von Natur aus Fleischfresser?
- Verursacht eine vegane Ernährung Kalzium-Mangel?
- Woher bekommen Veganer Protein?
- Wie vertragen sich eine vegane Ernährung und Sport?
- Ist es teurer, sich vegan zu ernähren im Vergleich zu einer “Standard” Ernährung?
- Verursacht eine vegane Ernährung Mangelerscheinungen?
- Empfinden Pflanzen Schmerzen?
- Wie empfinden Pflanzen Schmerzen?
- Ist Soja umweltschädlich?
- Ist Soja ungesund?
- Sind Kohlenhydrate schlecht für dich?
Brauchen wir Fleisch und Milchprodukte für unsere Gesundheit?
Nein, ganz im Gegenteil. Studien belegen, dass der Konsum von tierischen Produkten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Arthritis und Osteoporose verbunden ist.

Sind Menschen nicht von Natur aus Fleischfresser?
Eine verbreitete Ansicht ist, dass der Mensch ein Allesfresser sei. Unser Körperbau spricht jedoch dagegen. Hier ein paar Beweise: Die Zähne von Fleischfressern sind lang, scharf und spitz. Pflanzenfresser und Menschen haben stumpfe Backenzähne, um z.B. Getreide zu zermahlen. Der Speichel von Fleischfressern ist viel säurehaltiger als der von Pflanzenfressern. Der säurehaltige Speichel ist ideal, um tierisches Eiweiß aufzuspalten. Menschen und Pflanzenfresser haben jedoch einen basischen Speichel, der ideal zum Verdauen von Kohlenhydraten ist.
Mehr interessante Informationen zu diesem Thema findest du in diesem Artikel .
Verursacht eine vegane Ernährung Kalzium-Mangel?
Der Mythos, dass der Konsum von Milch und Milchprodukten notwendig ist, um den Kalziumbedarf zu decken, ist leider noch immer weit verbreitet. Es gibt genügend kalziumreiche pflanzliche Lebensmittel, mit denen du deinen Kalziumbedarf problemlos decken kannst. Zu den pflanzlichen Kalziumquellen zählen grüne Gemüsesorten, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse. Viele pflanzliche Varianten sind sogar kalziumreicher als Kuhmilch (z.B. Rucola 160mg / 100g; Kuhmilch 120mg / 100g).
Hier findest du mehr Infos, inklusive einer Liste von veganen Kalziumquellen.
Woher bekommen Veganer Protein?
Alle pflanzlichen Lebensmittel enthalten Proteine – manche mehr, manche weniger. Zu den besten Proteinquellen zählen Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Saaten. Bei einer ausgewogenen veganen Ernährung ist ein Proteinmangel sehr unwahrscheinlich.

Auf www.zentrum-der-gesundheit.de findest du eine Liste von veganen Proteinquellen.
Wie vertragen sich eine vegane Ernährung und Sport?
Venus Williams (Wimbledon-Siegerin), Lewis Hamilton (Formel-1-Profi), Sebastian Utz (deutscher Boxer), Dirk Nowitzki (Profi-Basketballer), … Was haben diese Spitzensportler gemeinsam? Richtig. Sie alle ernähren sich vegan. (Leistungs-)Sport und ein veganer Lebensstil schließen sich nicht aus. Falls du mehr über dieses Thema wissen möchtest, schau auf die Seite vegan-athletes.com . Dort findest du Rezepte, Ernährungstipps, Blog-Einträge und vieles mehr.
Ist es teurer, sich vegan zu ernähren im Vergleich zu einer “Standard” Ernährung?
Vegan bedeutet nicht gleich teuer. Es kommt ganz auf die Ernährungsweise an. Ernährst du dich hauptsächlich von veganen Fertigprodukten, wirst du neben gesundheitlichen auch finanzielle Einbußen haben. Fleischersatzprodukte, veganer Käse und Co. sind teuer und nicht notwendig. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Reis, Nudeln, Quinoa, Couscous und andere Beilagen sind um einiges günstiger als Fleisch. Du musst kein Profi sein, um vegan zu kochen. Es gibt unendlich viele vegane Rezepte im Internet, die du ausprobieren kannst. Du wirst erstaunt sein, wie vielseitig und einfach die vegane Küche sein kann.
Fazit: Wenn du dein Essen selber machst und nicht ständig auswärts oder Fertigprodukte isst, dann ist vegane Ernährung nicht teurer als eine konventionelle Ernährung.
Empfohlener Artikel: Tierisches vs. pflanzliches Eiweiß: Was ist der Unterschied?
Verursacht eine vegane Ernährung Mangelerscheinungen?
Zunächst ist klarzustellen, dass auch Nicht-Veganer an Mangelerscheinungen leiden können. Worauf es ankommt, ist die individuelle Ernährungsweise. Ernähre ich mich vorwiegend von Junk-Food, Fertigprodukten und generell nährstoffarmen Produkten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, Mangelerscheinungen zu bekommen. Das gilt für Veganer wie auch Nicht-Veganer. Eine vegane Ernährung verursacht somit per se keine Mangelerscheinungen.
Das Einzige, worauf Veganer achten müssen, ist Vitamin B12. Hier wird eine Supplementierung empfohlen.
Empfinden Pflanzen Schmerzen?
Ja und Nein. Pflanzen können auf “Schmerzen” reagieren, aber sie fühlen sie nicht wie wir. Wenn du einem Baum einen Ast abreißt, verletzt du ihn. Wenn du einem Schwein den Schwanz abreißt, verletzt du es. Der Unterschied zwischen dem Baum und dem Schwein liegt darin, dass der Baum kein Gehirn und keine Schmerzrezeptoren hat. Das Schwein schon.
Wie empfinden Pflanzen Schmerzen?
Pflanzen besitzen ein bioelektrochemisches System, mit dem sie auf Umwelteinflüsse reagieren. Ist die Pflanze in Gefahr, bildet sie als Abwehrreaktion sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien, die sie schützen. Frisst eine Raupe beispielsweise ein Tomatenblatt, produziert die Pflanze Stoffe, die dem Insekt nicht schmecken.
Quelle: Die PresseIst Soja umweltschädlich?
“In den letzten fünfzig Jahren wurde die Produktion von 27 Millionen Tonnen auf 269 Millionen Tonnen um das Zehnfache gesteigert. (…) Für die Ausweitung der Ackerfläche wurden und werden immer noch riesige Wald- und Savannenflächen umgewandelt.” (2018, WWF, Soja – die Nachfrage steigt)
Es ist nicht zu leugnen, dass die steigende Nachfrage nach Soja Umweltschäden mit sich bringt. Dabei ist aber zu beachten, dass ca. 80 Prozent des importierten Sojas weltweit als Viehfutter verwendet wird. Es ist somit ungerecht zu behaupten, Veganer seien dafür verantwortlich, wenn tatsächlich der Großteil des Sojas in die Massentierhaltung geht.
Empfohlener Artikel: Warum werden die Leute vegan? Gründe für vegane Ernährung
Quelle: WWFIst Soja ungesund?
Nein. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft hat Soja mehr positive als mögliche negative Gesundheitsauswirkungen. Die Sojabohne hat einen hohen Protein- und Nährstoffgehalt und enthält alle essentiellen Aminosäuren. Sie enthält außerdem viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, welche dem schädlichen Cholesterin entgegenwirken.
Was sagen die Kritiker?
Soja-Kritiker halten Isoflavone für die Übeltäter. Isoflavone sind “sekundäre Pflanzenstoffe, die dem menschlichen Hormon Östrogen ähneln und den Hormonhaushalt beeinflussen können”. Solange du keine Schilddrüsenerkrankung hast, gibt es aber keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen.
Einige Forscher warnen, dass Sojakonsum das Risiko für Brustkrebs erhöht. Die niedrigen Brustkrebsraten in Ost- und Südasien (wo der Sojakonsum viel höher ist) stellen das in Frage.
Fazit
“Behauptungen zur gesundheitsschädlichen Wirkung des Sojakonsums [werden] oft einseitig dargestellt oder [sind] zumindest umstritten (…). Teilweise beruhen sie auf einer einzigen Studie (…). Folglich sollten entsprechende Webseiten und Artikel kritisch hinterfragt werden. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft hat der moderate Konsum von Sojaprodukten mehr positive als mögliche negative Gesundheitsauswirkungen. Hier besteht jedoch noch weiterer Forschungsbedarf.”
(Dr. Markus Keller, Institut für alternative nachhaltige Ernährung – IFANE)
Sind Kohlenhydrate schlecht für dich?
Laut Dr. Mark Hyman sind Kohlenhydrate sogar “das Beste, was du deinem Körper zuführen kannst”.
Wovon Dr. Hyman spricht, sind komplexe Kohlenhydrate (“Slow Carbs”) – dazu zählen fast alle Pflanzen. “Slow Carbs” treiben den Blutzuckerspiegel nicht sofort in die Höhe, sondern werden langsam aufgenommen. Außerdem enthalten sie Phytochemikalien, die das Krebsrisiko senken. Die Finger lassen solltest du von stark verarbeiteten und stärkehaltigen Produkten (z.B. Pasta, Mehl, Reis, Brot). Diese einfachen Kohlenhydrate (“simple carbs”) treiben den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe. Die Regel lautet: Je unbehandelter das Essen, desto gesünder.